Dienstag, 30. Juli 2013

Trinity in Lebensgefahr, Hopsjoen, Hitra, Norwegen, 30. Juli 2013

Der Abendspaziergang war sehr schön und wir schlenderten den Weg zum Schiff. Es war um Mitternacht und sehr ruhig, die Affenfelsen waren nicht mehr unterwegs, nicht einmal die immer wachen Möwen machten ihr Dasein kund. 

Kaum hatten wir unseren Steg betreten, ein Kindergeschrei! Wo kommt das her? Ganz aus der Nähe, es ist aber gar nichts auszumachen. Es ist ein bisschen dunkel und die, vom Seetang bedeckten Felsen, die wegen der Ebbe, aus dem Wasser ragen, sehen schwarz aus.

Das Geschrei hört nicht auf und war nur ein paar Meter von uns entfernt. Just in diesem Moment haben wir die goldgelben Kulleraugen der Trinity in einer Algenmulde, auf dem Felsen, ausgemacht.
Das kann ja nicht wahr sein, als wir spazieren gingen war die Trinity am Bord und sie bleibt auch dort, wenn wir nicht anwesend sind.

Ich renne zum Schiff, um Klarheit zu schaffen, ob sie doch an Bord ist und die schreiende Katze nicht unsere Trinity ist. Von Trinity keine Spur. Zurück marsch marsch, inzwischen hat Heike die Gewissheit erlangt, dass unsere Liebste sich auf dem Felsen befindet, völlig durchnässt bei 12° Wassertemperatur. Sie schrie unaufhörlich.

Also, wie kommen wir an Trinity heran? Heike schlägt vor, ins Wasser zu gehen und sie schwimmend zu bergen, ich bin dagegen, weil dann Heike zu bergen bliebe. 

Ein Geistesblitz, ich hole ein Fenderbrett, zu kurz. Ich renne herum, um etwas zu besorgen, mit dem wir auf den Felsen gelangen können. Auf dem Nebensteg werde ich fündig. Eine Leiter liegt dort aber mit verschiedenen Tampen an irgendwelchen Kabeln vertäut. Die Tampen werden entfernt und Trinity schreit, die Leiter passt.
Ich balanciere, so geschickt wie ich halt bin, und lande auf dem rutschigen Felsen, der mich gerne ins Wasser befördern möchte. Nur noch Ruhe bewahren, dachte ich, und legte mich auf dem Bauch und hatte Trinity, aus der Mulde voller Wasser, herausgefischt.
Heike legt das Fenderbrett auf die Leiter und ich setze Trinity darauf, sie hat aber keine Kraft mehr zu laufen, also zieht Heike das Brett zu sich und sie hat Trinity im Arm. Sie setzt sie kurz auf den Steg, Trinity versucht zum Schiff zu laufen, es gelingt ihr nicht. Heike bringt sie ins Schiff und lässt mich auf dem Felsen. Ich krieche, auf allen Vieren, über die Leitersprossen rüber zum Steg, es tut aber weh.

Im Schiff, lassen wir warmes Wasser ins Waschbecken und die Trinity dazu. So wird sie vom Salzwasser befreit und danach mit vielen Handtüchern abgerubbelt. Der Fön schließt die ausgiebige Trockenlegung des Kindes ab!

Die ganze Nacht hat sie bei mir geschlafen und sich, immer wieder, streicheln lassen. Jetzt geht es ihr wieder bombig!


Trinity lag in dieser Mulde, Mitte des Bildes
Corpus Delicti, sie muss zwischen diesen "perfekt" verbundenen
Stegen, ins Wasser gefallen sein ...
... und diese Strecke geschwommen sein
Diese Leiter war unsere Rettung
Trinity, nach der Entsalzung ...
... und nach der Fön-Behandlung!

Hopsjoen, Hitra, Norwegen, 29. Juli bis 1. Juli 2013

Ohne besondere Vorkommnisse sind wir hierher gelangt, bei sonnigem Wetter und zum Teil raumer Wind. 
Nach dem das Wetter so sommerlich war, hatten wir Zweifel, hier einen Platz zu bekommen, verkehrt gedacht und es wurde ein Platz an der Sonne mit einem feinen Kro, ganz idyllisch und direkt am Sund, der Schwall hält sich in Grenzen.
Für die Spaziergänge haben wir genügend Zeit, 2 volle Tage werden hier geblieben, basta!


Route: 21 Seemeilen, bis heute 1691
Sonnenaufgang: 04:26, Sonnenuntergang: 22:36




Unterwegs, immer wieder Flauten
Der Hafen in Hopsjoen ist idyllisch und komfortabel


Nach abendlichem Spaziergang, kurz vor der "Katastrophe"
Trinity in Lebensgefahr

Montag, 29. Juli 2013

Storfosna, Norwegen, 28. bis 29. Juli 2013

Stellt Euch vor! man steht am Morgen auf, es ist sonnig und warm, nicht heiß. Nach dem Frühstück legt man los, raumer Wind und die Wellen von achtern, bis zum Zielhafen. 
So war unser heutiger Segeltag. Bis auf ein paar kleine Flauten, genau beschrieben.
In Storfosna angekommen, haben wir einen idyllischen Platz vorgefunden mit allem was man braucht. In der Nacht hat es geregnet, Tag darauf wieder wie Tag zu vor. Was möchte man mehr?

Route: 34 Seemeilen, bis heute 1670
Sonnenaufgang: 04:20, Sonnenuntergang: 22:37









Raumschots
Sonnenuntergang, vor dem Regen
Regen in der Ferne
Weiter nach Hopsjoen auf Hitra

Samstag, 27. Juli 2013

Stokksund, Norwegen, 26. bis 28. Juli 2013

Nach dem Frühstück war der Nebel fast völlig verduftet. Ich habe versucht das Schiff von langhaarigen Algen, mehr oder weniger, zu befreien. Danach haben wir die Leinen los geworfen und in einen herrlichen Tag hinein gesegelt. Zuerst haben wir uns, in seichtem Wasser, durch einen Prickenwald gezwungen, dann versucht einen großen Dorsch zu fangen, wurden aber nur 2 kleinere Makrelen.

Der Wind, obwohl aus richtiger Richtung, machte seine Spielchen mit uns und schrie immer wieder nach der Hilfe von der Maschine, die Maschine hat ihn nicht hängen lassen.
Kurz vor der Hafeneinfahrt, hat es so ausgesehen, als könnte es uns wieder so ergehen wie gestern, mit dem Nebel und so.
Es ging aber bestens und wir haben in Stokksund, einen klasse Hafen gefunden. Das örtliche Restaurant , Aquarius, hat uns Bacalhau mit warmen Brötchen serviert, dazu Sangria und Gletscherwasser.

Route: 33 Seemeilen, bis heute 1637
Sonnenaufgang: 04:07, Sonnenuntergang: 22:45











Unterwegs, der Nebel kommt ...
... und macht vor dem Hafen Halt!

Der schafft es einfach nicht, die Felsen sind zu warm
Klippfische, jetzt? Bei der Hitze?












Wir sind lieber hier als in Abrahams Schoß
Aquarius, hier soll man Bacalhau bestellen, ganz lecker













Weiter nach Storfosna

Freitag, 26. Juli 2013

Hasvaag, Norwegen, 25. bis 26. Juli 2013

Heute war Abenteuer pur! Kurz vor dem Ablegen in Abelvaer haben unsere Stegnachbarn einen neuen Ziehlhafen für uns ausgedacht, es war logisch und wir haben es gerne angenommen.

Schon bei der Abfahrt lagen Nebelbänke vor den Berghängen und es hat sehr toll ausgesehen.
Das Wetter war fantastisch, der Wind aber schwach und nicht passend, also motorten wir los. Etwas später haben wir auch ein bisschen Wind bekommen, der uns noch schneller vorantrieb.
Die Nebelbänke lösten sich nach und nach und bildeten nun mehr einen Hochnebel, der die Sonne zunehmend verdeckte, es war aber die ganze Zeit lummelig warm, wenn man den Fahrtwind ignorieren könnte. Wir waren zufrieden und das Ziel lag auch nicht sehr weit.

Auf einmal Nebel, Sichtweite z.T. unter 50m. Nun, es ist taghell aber außer auf dem Bildschirm, war nichts auszumachen. Einen Segler haben wir nur kurz sehen können, bevor er aus unseren Augen verschwand.
Wir haben immer wieder das Nebelhorn bedient aber von den anderen haben wir nichts gehört und nichts gesehen, der Segler war blind unterwegs und hatte nicht einmal die Positionslichter an.
Kurz vor dem Hafen, der nur auf dem Bildschirm zu sehen war, wurden wir von 2 Anglern ermutigt, unser Glück zu versuchen, vergebens.

In Hafen angekommen, haben wir das Schiff längsseits vertäut und fotografiert. Nun war die Zeit für das Spazieren gehen und Umschauen. Danach wollen wir das Abendessen auf die Beinen stellen. Morgen ist wieder ein neuer Tag!

Am Abend haben wir Birgit von "Hasvaag fritid" kennengelert. Sie hat uns eine Menge erzählt und, noch nicht beantwortete Fragen, mit Hilfe ihres Ehemannes beantwortet. Sie stammt aus einer deutsch-norwegischen Familie und somit der deutschen Sprache mächtig.

Route: 25 Seemeilen, bis heute 1604
Sonnenaufgang: 03:56, Sonnenuntergang: 22:51
Die Nebelbänke sind schön aber tückisch!
Sie lösen sich auf und dann ...
... hast Du den Salat!
Im sicheren Hafen
Farben
Wie geht es weiter? ....












... so wie heute, kurz vor der Abfahrt
Weiter nach Stokksund

Abelvaer, Norwegen, 24. bis 25. Juli 2013

Heute war richtig Sommer. Spät am Vormittag haben wir uns wieder auf den Weg gemacht, den nächsten kleinen Schritt einzuleiten und einen anderen Hafen zu beglücken. Der, von Vennesund, war nicht das Wahre! Dort haben wir keinen Wecker benötigt, die Fähre erfüllte die Aufgabe höchst professionell!
Der Fahrtwind hat uns unterwegs gerettet, die Sonne tat ihr Bestes.
Als Ziel hatten wir einen Hafen, in der Nähe von Roervik, der sich als Rohrkrepierer darstellte. Also weiter nach Abelvaer. Hier wurden wir wieder mit dem bekannten Wind empfangen, Ende gut alles gut. 
Morgen bleiben wir hier, es ist sehr schön und es gibt Wäsche zu waschen.


Route: 39 Seemeilen, bis heute 1579
Sonnenaufgang: 03:47, Sonnenuntergang: 22:56












Unterwegs, Außentemperatur 27,2° C
Der Hafen

Traditionsschiffe, vor dem Hafen
Weiter nach Hasvaag

Donnerstag, 25. Juli 2013

Vennesund, Norwegen, 23. bis 24. Juli 2013

Sommerlich, haben wir morgens den schönen Liegeplatz, in Straumoeya, verlassen und sind mit dem Rückenwind Richtung Vennesund gesegelt. Der Wind war nicht immer hilfreich, aber er hat uns doch einen wunderschönen Segeltag beschert, wieder stundenlang Schmetterling.

Unterwegs haben wir uns mit Frischware, in Broennoeysund, eingedeckt.
Danach haben wir auch den Torghatten beobachtet, ohne das Loch zu sehen, dafür hätten wir die westliche Seite wählen sollen, wir segelten aber an der Ostseite vorbei und unsere Höhe war zu gering.

Kurz vor der vorletzten Wende zum Zielhafen,  der Wind war leicht abgeflaut, haben wir noch 2 Fische aus dem Tiefe geholt.

Nach der Wende hat sich die Regel bestätigt, dass kurz vor dem Anlegen, alle Register gezogen werden. Also auf Anhieb von 2 auf 14m/s. Vor der Hafeneinfahrt kam noch die Fähre dazu und sperrte die enge Einfahrt. Später nach dem Vertäuen im Hafen, mucksmäuschenstill, als hätte es überhaupt keinen Wind gegeben.

Route: 26 Seemeilen, bis heute 1540
Sonnenaufgang: 03:32, Sonnenuntergang: 23:00












Broennoeysund, die Mitte von Norwegen ...
Hafen, mitten in der Stadt


Torghatten, der Berg mit dem Loch
Vennesund, Hafen mit Fähranleger


Erfolg!
Weiter nach Abelvaer

Mittwoch, 24. Juli 2013

Straumoeya, Norwegen, 22. bis 23. Juli 2013

Man hätte auch dieses Plätzchen Traumoeya nennen können, so eine fantastische Idylle. Bestehend aus 2 Stegen , Felsen mit Preiselbeeren, Moltebeeren, Blaubeeren und Süßwasser Pfützen. Ein Eldorado für Trinity und auch für uns.
Die Fahrt bis dahin war auch nicht ohne, segeln vor dem Wind mit achterlichen Wellen, z.T. 12m/s.
Ganz aus dem Atem kommen wir hier an, es pustet noch mehr. Die Segel schnell, in der engen Einfahrt geborgen und erst nach dem dritten Anlauf, ablandig, angelegt, ein freundlicher Segler hat uns die Vorleine genommen. Muss es immer beim Anlegen stärker pusten?  

Trinity war sofort auf dem Steg. Heike, drei Wurf drei Fisch! 
Nach dem Vertäuen, haben wir Trinity mit auf den Felsen genommen, sie war wie aus dem Häuschen!

Route: 32 Seemeilen, bis heute 1514
Sonnenaufgang: 03:22, Sonnenuntergang: 23:12









Die 7 Schwestern
Wir werden verfolgt!

Stundenlang Schmetterling
Trinity, gut getarnt!


Felsen mit Beeren
Allein für uns
Frühmorgens um 00:28 Uhr

Montag, 22. Juli 2013

Sandnessjoen, Norwegen, 19. bis 22. Juli 2013

Ein flauer Wind aus Norden, hat man uns vorausgesagt. Es gab alles, von 1 bis 13m/s und zum Schluss, eine Stunde vor dem Hafen, SSW direkt in der Nase.
Resultat, ein abwechslungsreicher Tag mit beachtlichen Ergebnissen. Wäre die letzte Stunde nicht gewesen, hätte man von einem super Segeltag gesprochen.
Damit war aber nicht alles im Butter, das Wetter hat uns alles geboten, was nicht vorhergesagt war. Die Sonne blieb weg und wir wurden richtig eingeweicht. 
Im Hafen war die Überraschung perfekt. Die Festtage für Traditionsschiffe mit Regatta, hatten den ganzen Hafen belegt und für uns gab es nicht einmal im Vereinshafen einen freien Platz.
Nach langem hin und her, haben wir uns für einen nicht ausgewiesenen Platz entschieden, in  der Hoffnung, dass der Eigner nicht plötzlich auftaucht, bisher ist er nicht erschienen und am morgigen Sonntag sind wir ja weg.

Gestern haben wir auch an der Feier teilgenommen, es gab leckere und besonders heiße Fischsuppe, untermalt mit lateinamerikanischer Musik, die z.T. von zuckersüßen norwegischen Mädchen vorgetragen wurden, dabei hat es unentwegt geregnet!

Ach! die 7 Schwestern? Die sind ja ... in den Wolken verhüllt!

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass am Vorabend der Abfahrt, die 7 ihre Hüllen fallen ließen, um als Hintergrund des Hafens, sich ins Bild zu setzen, alle Achtung!
Und noch etwas, am Sonntag hat es fürchterlich geregnet, also blieben wir hier und werden erst am Montag weiterfahren, der Sommer hat sich zurückgemeldet!

Route: 50 Seemeilen, bis heute 1482
Sonnenaufgang: 02:59, Sonnenuntergang: 23:32

Vor dem Polarkreis ...
Abschied von Mitternachtsonne

Festliche Stimmung, gestern Abend
Vereinshafen mit 7 Schwestern im Hintergrund












Weiter nach Straumoeya